Einen richtig tollen Tag auf See hatten wir als Teilnehmer der Regatta JadeWeserPort-CUP 2012. Früh morgens ging es los, also schnell fertig machen und richtig warm anziehen.
Am Bontekai angekommen sahen wir schon unser Gefährt, die Alexander von Humboldt II. Nachdem alle eingecheckt haben ging’s auch zügig los. Leinen los und ab durch die geöffnete Kaiser-Wilhelm-Brücke. Alle haben kurz den Atem angehalten, denn viel Platz schien auf beiden Seiten nicht zu sein. Doch es passte und so ging’s zügig weiter zur Schleuse, wo erst einmal Kaffee und belegte Brötchen als Seglerfrühstück gereicht wurden. Das Schleusen dauerte ca. 1 Stunde, so dass alle noch ein mal durchatmen konnten bevor es richtig los geht.
Als sich das Tor der Schleusenkammer öffnet ist es soweit: die Leinen werden eingeholt und durch den Marinehafen geht es hinaus auf den Jadebusen. Alle Regatta-Teilnehmer setzten die Segel und nehmen die Startaufstellung ein. Wer möchte, darf den Männern und Frauen der Besatzung gern zur Hand gehen und mit vereinten Kräften werden die Segel gesetzt.
Eine unscheinbare Tonne bildet sowohl den Start- als auch Zielpunkt. Nun heißt es so schnell wie möglich zur Wende kommen. Der auffrischende Wind hilft dabei, doch die Arthemis und JRRTolkien holen bereits auf. Egal, mit dem Wind in den Segeln gleitet das Schiff fast geräuschlos durch das Wasser und die Aussicht vom Bug ist grandios. Ein Moment der viel zu schnell vorbei ist, denn die Wende naht.
Schnell wird die Mannschaft aus Besatzung und Gästen achtern verteilt. Das Ruder eingeschlagen und nun heißt es schnell sein. Die Segel beginnen zu flattern und alle ziehen im Gleichtakt unter einem „Ho – Ho – Ho“ an den Seilen, um die Segel neu auszurichten. Dann ist es geschafft, das Schiff gleitet wieder sanft dahin. Alle sind gleichermaßen froh, dass die Wende geschafft ist und aus der Kombüse lässt der Smut verkünden: „Midddach!“ Also erst mal runter in die Messe und schauen, was der Smut zum Besten gibt. Chili con Carne und dazu noch ein Brötchen, genau mein Geschmack! Doch während ich mein Mittagessen genieße, stelle ich fest dass alles ein wenig mehr schwank und das Schiff auch etwas an Fahrt gewinnt. Also schnell aufessen uns zurück auf’s Oberdeck.
An Oberdeck ist alles wie vorher, aber der Wind hat etwas zugelegt. Eine Starke Böe erfasst die Segel und das Schiff, nun heißt es alles sichern, doch zu spät: in der Messe und der Kombüse geht ordentlich Geschirr zu Bruch und der Kränkungsmesser zeigt bis 27° Neigung. Anna schaut mich verunsichert an. „Alles gut!“, sag ich und zwinkere ihr zu. Ich genieße es, dass das Schiff richtig Fahrt aufnimmt. Da stört es auch nicht, dass die Böen auch ordentlich Regen mitgebracht haben, denn die Alexander von Humboldt II ist jetzt in ihrem Element und holt auf. Doch leider zu spät, dann als das Schiff das Teilnehmerfeld erreicht hat ist die Start-/Zieltonne bereits voraus und die Sieger stehen auch schon fest.
Gemächlich werden die Segel eingeholt und noch eine kleine Ehrenrunde auf der Jade gedreht. Passend dazu kommt die Sonne heraus, die zum Sonnenbad auf dem Oberdeck einlädt. Mit Motorkraft geht es nun wieder zur Schleuse, um die wartende Menge am Bontekai als Führungsschiff zu begrüßen. Die Kaimauern sind voller Leute, die begeistern rufen und klatschen. Ein guter Abschluss für einen tollen Tag auf See.
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